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Das vestibulären Implantat

Forschungsprodukt

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Das Prüfprodukt

Das Ziel des vestibulären Implantats, auch als künstliches Gleichgewichtsorgan bezeichnet, ist es, ein nicht mehr funktionierendes Gleichgewichtsorgan zu ersetzen. Das vestibuläre Implantat, abgekürzt „VI“, besteht aus drei Hauptkomponenten: den Sensoren, dem Prozessor und den Elektroden. Die Elektroden werden sehr nahe an den vestibulären Nerven in das Gleichgewichtsorgan implantiert. Sensoren und Prozessor verbleiben außerhalb des Körpers. Die Sensoren sind am Kopf befestigt und messen, was ein normal funktionierendes vestibuläres Organ „wahrnehmen“ würde: Kopfbewegungen. Diese Informationen werden an den Prozessor gesendet, wo sie in elektrische Impulse umgewandelt werden. Über eine drahtlose Verbindung zwischen Prozessor und Elektroden werden die elektrischen Impulse – die die Information über die Kopfbewegung enthalten – an die Elektroden weitergeleitet. Da sich die Elektroden sehr nahe an den Nerven im Inneren des Gleichgewichtsorgans befinden, können sie diese Nerven mit elektrischen Impulsen stimulieren und die Informationen über die Kopfbewegung an das Gehirn weitergeben. Im Gehirn können diese Informationen dann ähnlich verarbeitet werden wie die Signale eines gesunden Gleichgewichtsorgans. Das bedeutet, dass das vestibuläre Implantat das Gleichgewicht teilweise wiederherstellen und das Sehvermögen während Körperbewegungen stabilisieren kann.

Derzeit untersuchen vier Forschungsgruppen weltweit ein vestibuläres Implantat. Diese Gruppen sind die Genf-Maastricht-Gruppe, zwei Gruppen in den Vereinigten Staaten (Johns Hopkins University in Baltimore: https://sites.google.com/site/vestibularneuroengineering/vestibular-implant-trial, University of Washington in Seattle: https://depts.washington.edu/coursejo/ESVN/index.html) und sowie eine europäische Gruppe, die von Spanien aus (Las Palmas) koordiniert wird https://www.bionicvest.eu/ . Im Folgenden finden Sie weitere Informationen über die Forschung der Genf-Maastricht-Gruppe. Für detaillierte Informationen zu den anderen Forschungsgruppen empfehlen wir den Besuch der jeweiligen Webseiten, die Sie über die oben genannten Links erreichen können.

Die Genf-Maastricht Gruppe

Die Genf-Maastricht-Gruppe war in Zusammenarbeit mit MED-EL (www.medel.com) im Jahr 2007 die erste Forschungsgruppe weltweit, die ein voll funktionsfähiges vestibuläres Testimplantat chirurgisch beim Menschen implantierte. Bei diesem Gerät handelte es sich um ein modifiziertes Cochlea-Implantat, wie es routinemäßig zur Wiederherstellung des Gehörs eingesetzt wird. Die vestibulären Elektroden wurden unter umfassender ärztlicher Aufsicht lediglich zeitlich begrenzt in einer klinischen Umgebung aktiviert. Bis heute wurden 13 Patienten von unserem Konsortium mit solchen Geräten implantiert – dies stellt die weltweit größte Patientengruppe mit einem vestibulären Implantat dar. In den kommenden Jahren wird mit einer weiteren Zunahme durch zusätzliche Prüfprodukte gerechnet. Diese Patienten, die auf der implantierten Seite zusätzlich eine hochgradige Schwerhörigkeit oder Taubheit aufweisen, erhalten ein Implantat mit Doppelfunktion: Es vereint die Eigenschaften eines Cochlea-Implantats (CI) und eines vestibulären Implantats (VI). Das bedeutet, dass dieses Testimplantat sowohl als künstliches Hörorgan (CI) als auch als künstliches Gleichgewichtsorgan (VI) dient. Der Höranteil des Implantats stellt das Gehör im betroffenen Ohr wieder her und funktioniert wie ein reguläres Cochlea-Implantat. Wenn Sie mehr über künstliche Hörorgane und deren Funktionsweise erfahren möchten, klicken Sie auf folgenden Link: https://www.medel.com/hearing-solutions/cochlear-implants.

Aufgrund europäischer Vorschriften und zur Gewährleistung der Sicherheit der freiwilligen Testpersonen kann das künstliche Gleichgewichtsorgan derzeit nur im Rahmen umfangreicher Laboruntersuchungen innerhalb des Krankenhauses eingesetzt werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit des Implantats müssen weiterhin intensiv erforscht werden, bevor entschieden werden kann, ob Patienten die vestibulären Implantatkomponenten künftig auch zu Hause verwenden dürfen.

Das vestibuläre Implantat, das derzeit innerhalb der Genf-Maastricht-Gruppe verwendet wird. Dieses Gerät wird ausschließlich zu Forschungszwecken hergestellt und ist nicht für eine Marktzulassung vorgesehen

Da bei der chirurgischen Implantation des künstlichen Gleichgewichtsorgans die Risiko besteht, das Gehör der Patienten zu beeinträchtigen, implantiert die Genf-Maastricht-Gruppe derzeit ausschließlich gehörlose Personen, die ohnehin mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden sollen. Aus diesem Grund verwendet die Gruppe ein kombiniertes Gerät, das sowohl die Funktion eines Cochlea-Implantats als auch die eines vestibulären Implantats vereint. Durch die Verwendung eines solchen Kombigeräts profitieren die Patient:innen in jedem Fall von der Operation, da ihnen das Hören auf der implantierten Seite wieder ermöglicht wird. Gleichzeitig forscht die Genf-Maastricht-Gruppe auch an der Verbesserung der Operationstechniken, um das Risiko eines Hörverlusts während der Operation weiter zu minimieren. Langfristig könnte das vestibuläre Implantat daher auch für Personen geeignet sein, die keinen schweren Hörverlust haben.

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Laatste update op 01-08-2024

Über diese Website

Diese Website bietet einen Überblick über die Forschung zum künstlichen Gleichgewichtsorgan innerhalb der Genf-Maastricht-Gruppe. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Websites des Maastricht UMC+ und der Universität Genf.

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